[Engagagier dich!] Bei Greenpeace und den eigenen Nachhaltigkeitsstammtischen
Engagier dich! So viele Möglichkeiten und so viele Geschichten
Ein Thema, dass gerne untergeht weil es nicht die breite Masse an Menschen direkt (aber alle indirekt!) betrifft, ist die Geburtshilfe. Das Gut sich zwischen Hausgeburt, Geburtshaus und Krankenhaus entscheiden zu können und dabei auf qualifizierte und liebevolle Betreuung durch Hebammen verlassen zu können ist elementar. Schon bei meinen letzten beiden Kindern war das Thema Hebammenversorgung und -finanzierung ein Thema und es ist noch nicht durch. Deswegen bin ich super glücklich, dass sich Maria gemeldet hat. Denn genau dieses Thema ist ihr ein Herzensanliegen.
Hallo Maria. Stell dich doch bitte kurz vor. Wieviel Zeit hast du zur Verfügung? Und ist dir der Hang zum Engagement schon in die Wiege gelegt worden?
Ich heiße Maria, bin 36 Jahre jung, Mama von zwei Kindern und derzeit in Elternzeit. Da der Jüngste gerade 17 Monate alt ist, fordert er sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit von mir. Sehr viel Zeit bleibt mir also nicht für ehrenamtliches Engagement. Ich wachse da auch immer noch rein, da ich ehrenamtliche Arbeit aus meiner Familie so nicht kannte. Ich bin erst durch Hobbies zunächst dazu gekommen.
Wo engagierst du dich und wie bist du überhaupt zu deinem Engagement gekommen?
Ich engagiere mich bei der Bundeselterninitiative Mother Hood e. V. Ich bin in diesen Verein sozusagen hineingewachsen nachdem ich unseren ersten Sohn geboren hatte. Er kam in einem Geburtshaus zur Welt in einer tollen Geburt, die begleitet wurde durch wunderbare Hebammen. Die Vorstellung dass andere Frauen oder auch eine Tochter so eine Erfahrung nicht machen könnte, weil eine Versicherung zu teuer wird, war für mich schrecklich. Daher schloss ich mich dem Elternprotest an, denn am Ende geht es um uns Eltern.
Wie viel Aufwand ist das eigentlich? Braucht man dafür nicht viel Zeit?
Wir treffen uns einmal monatlich in der Regionalgruppen um zukünftige Aktionen zu planen. Da ich noch im erweiterten Vorstand bin, habe ich etwas mehr zu tun aber im Schnitt habe ich einen Aufwand von 2 Stunden pro Woche. Das meiste passiert online über Chats oder Mails und ist daher gut während dem Mittagsschlaf zu erledigen.
Braucht man für das, was du tust bestimmte Voraussetzungen?
Nein, weil sich in einem Verein jeder entsprechend seiner Fähigkeiten und Vorlieben einbringen kann. Da ist die eher Schüchterne, die lieber im Hintergrund organisiert genauso gern gesehen wie die eher offensive Person, die auf Politiker und Bürger zugeht und aufklärt. Jede wird gebraucht und findet ihren Platz.
Was fehlt ganz besonders, wenn du an dein oder allgemein an Engagement denkst?
Womenpower. Es fehlt die Bereitschaft etwas zu tun ohne dafür eine finanzielle Entschädigung zu erhalten. Und es fehlt die Wertschätzung seitens der Arbeitgeber und der Politik.
Würdest du sagen, das Engagement hat dich verändert? Bist du ernüchtert? Oder fühlst du dich bereichert?
Ich fühle mich unglaublich bereichert. Ich lerne wundervolle Frauen kennen, die ich sonst nie getroffen hätte weil wir über die ganze Republik verteilt sind. Es hilft enorm sich in einem Kollektiv gegenseitig zu stützen und zu motivieren und nicht zuletzt sehen wir auch erste Erfolge. Und Misserfolge oder Rückschläge lassen sich zusammen besser tragen.
Vervollständige bitte folgenden Satz: Engagement ist wichtig, …
… um etwas zu bewegen und zu verändern. Um Räume zu schaffen für verschiedene Interessen und Gruppen.
Liebe Maria, vielen dank für dein Interview und dein wichtiges Engagement. Denn auch wenn es alle betrifft, findet dieses Thema wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.