Strickschnack für Lefties: Mein letztes Strickprojekt in 2022
Seid ihr denn Sockenstrickfans oder findet ihr das auch so nervig mit der zweiten Socke? Socken stricken, das ist echt nicht meines. Alles ist so frickelig und ausserdem muss man nach überstehen der ersten Socke auch noch eine zweite stricken. Langweilig! Also source ich das meist aus, aktuell an meine Mutter. Die liebt das und ist echt schnell. Aber nach der schrecklichen Jacke für meinen Mann (ich werde da noch berichten) wollte ich endlich mal was kleines stricken. Also habe ich mich mal wieder an Socken probiert. Das letzte Mal habe ich es März 2022 mit Kniestümpfen probiert und aufgegeben, denn Socke 1 und 2 waren – warum auch immer – unterschiedlich weit. Ich habe geflucht, gejammert und sie meiner Mutter in die Hände gedrückt. Erfolgreich Socken gestrickt habe ich im März 2021. Ganz einfach aus Farbverlaufsgarn.
Neues Jahr, neue Socken – diesmal mit Muster
Jetzt wo ich das nachgeschaut habe, sehe ich da ein Schema. Ha! Jedes Jahr im März grüßt das Socken-Murmeltier. Denn auch heuer habe ich im März wieder ein Paar gestrickt. Diesmal mit Muster. Aus drei Wollresten wollte ich mir eine Abwandlung der Soxx No. 12 aus dem Soxx Book von Stine und Stitch stricken.
Tatsächlich musste ich die erste Socke noch mal aufribbeln, denn am Muster war der Schaft viel zu stramm. Und zwar so sehr, dass ich beim Anprobieren nicht mehr über die Hacke kam. Na sauber. Da hat man ja als 1x pro Jahr Sockenstrickerin keinen Bock mehr.
Weil ich aber nicht gleich aufgeben wollte, habe ich mir Abends beim Einschlafen einen Trick 17 überlegt mit dem das ganze doch noch klappen könnte. Das Ding ist halt, dass Jaquardmuster (also alles mit 2 oder mehr Fäden, die mitlaufen) gerne mal durch das mitlaufen der Fäden zu fest geraten. Dann zieht sich alles zusammen und es wird Sanduhrförmig. Jedenfalls war es bei mir so. Daher brauchte es einen Kniff, wie ich da gegensteuern kann. Einen Trick 17 eben. Und ganz möglicherweise könnt ihr diesen Trick auch gebrauchen für euer Sockenprojekt.
Trick 17: Mehr Maschen, größere Nadel
ich wusste, auf die Schnelle werde ich nicht lernen, im Jaquardmuster lockerer zu stricken. Daher musste der Schaft an der betreffenden Stelle eben größer werden. Und nur dieser Teil, denn der Rest passte ja perfekt. Meine Idee: Ich nehme vor dem Muster 4 Maschen verteilt auf (= eine Sockengröße größer) und wechsel auf eine 0,5mm größere Nadel (in meinem Fall von 2,0 auf 2,5mm). Nach dem Mustersatz nehme ich die 4 Maschen wieder ab und wechsel auf die Ursprungsnadel zurück.
Wie heißt es so schön? Versuch macht klug – und führt oft doch zum Erfolg. Tatsächlich hat diese Idee nämlich genau die richtige Wirkung erzielt. Der Schaft hat eine einheitliche Weite, ich komme in die Socke hinein und man kann die größere Nadelstärke am Maschenbild überhaupt nicht erkennen. Bingo!
Socken mit links stricken – muss ich da was beachten?
Socken lassen sich mit links ganz normal stricken. Zumindest, wenn sie ohne Muster auskommen oder das Muster nicht nur auf einer Seite ist. Sobald ausschließlich an den Seiten ein Muster (zB ein Zopf) gestrickt wird, ist ein bisschen mitdenken angesagt.
Die Strickrichtung ist entscheidend. Verteilt man Maschen auf ein Nadelspiel werden in der Anleitung die Nadeln im Uhrzeigersinn von 1-4 nummeriert. Die Maschen werden entsprechend von 1-2-3-4 abgestrickt. Für linkshändig strickende ist das dann genau anders herum. Wir beginnen mit Nadel 4 und stricken 4-3-2-1 ab. Das muss man bedenken.
Ansonsten gilt wie immer bei der richtungsgeneigten Abnahme: Vertauscht die Angaben. zur rechts- und linlsgeneigten Abnahme. Abnahmen für linkshändig Strickende:
- rechtsgeneigte Abnahme: zwei Maschen wie zum rechts stricken abheben, dann mit der rechten Nadel in beide Maschen einstechen und abstricken (engl.: ssk) oder erste Masche wie zum rechts stricken abheben, die zweite Masche stricken, die erste Masche über die zweite Masche heben (engl.: SKP)
- linksgeneigte Abnahme: zwei Maschen rechts zusammenstricken (engl.: k2tog)
Alles andere passt ganz genau so wie in der Anleitung beschrieben. Wer ersteinmal ein Gefühl für Socken stricken bekommen will oder dem das Ganze nicht geheuer ist kann zu Farbverlaufsgarn greifen. Das macht was her und man kann sich ganz auf Nadelspiel, Ferse und Spitze konzentrieren. Das ist Aufregung genug für den Anfang.
Ich bin jetzt erstmal froh, dass die Socken fertig sind, dass das Garn tatsächlich ausgereicht hat und dass mein Trick 17 funktioniert hat. Das nächste Paar wird ein Sneakersockenversuch. Da spart man sich schon mal 1/3 der Socke, weil kein Schaft. Heissa hopsassa. Und jetzt zum Frühling braucht es eh weniger dicke Socken.
2 Comments
Hallo liebe Janine,
ich bin schon beim Lesen ganz unruhig geworden 😁 Ich bin zwar eine große Sockenliebhaberin aber keine die selbst strickt. Ich habe es endgültig aufgegeben und finde es ziemlich schade, dass es nicht meins ist, da es so ein tolles Handwerk ist. Das ist doch irre, dass man aus einem einzigen Faden soviele tolle Sachen herstellen kann. Und deine Socken sehen klasse aus 💙 Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
haha, ja Socken sind eine fiese Sache. Allerdings verrate ich dir jetzt, dass ich – aufgrund von Abwechslung zur Bachelorarbeit und Instagramabstinenz – spontan mit einem zweiten Paar begonnen habe. Und damit mir nicht langweilig wird, hat es ein Zopfmuster. 😀
LG Janine