Familienwanderung durch die Partnachklamm zum Eckbauer
Jedes Jahr kommt eine Freundin aus Bremen für ein langes Wochenende zu uns nach Bayern und jedes Jahr gehen wir auf einen Berg. Das hat Tradition. Nur leider war das Wetter im November 2016 so unbeständig, dass wir quasi am Morgen des Wandertages eine Region mit dem wenigsten Niederschlag suchen und dort eine Wanderroute finden mussten.
Wie gut, dass ich mich an die Hochplatte erinnerte, die ich schon im April 2016 besuchen wollte während meiner Kur in Aschau. Leider war die Bahn damals wartungsbedingt geschlossen und so wurde aus dem Vorhaben nichts. Nun war aber alles geöffnet und ohne konkrete Pläne fuhren wir los.
Dem Wetter trotzen lohnt sich
Am Parkplatz der Hochplattenbahn angekommen mussten wir erneut spontan und risikofreudig sein. Denn schon ein paar Meter hinter dem Lifthäuschen verloren sich die Sitzlifte im Nebel. Und oben im Nebel wandern ist jetzt nicht so toll, also beschlossen wir, eben direkt von unten los zu laufen und das Wetter zu nehmen wie es kommt, in der Hoffnung, dass der Wetterbericht wirklich Recht behalten sollte. Der hatte nämlich großspurig besseres Wetter für Mittag angekündigt. (Er sollte übrigens Recht behalten)
Wir liefen also den Weg zur Hochplatte hinauf, an Wasserfall und Wildblumenwiese, an traumhafter Bergkulisse und Bächen vorbei. Trotz Regenschauer machten wir oft Pausen fürs Fotografieren. Wie gut, wenn man mit einer Freundin unterwegs ist, die das Hobby teilt und nicht genervt zum Weitergehen drängt. Beudetet aber auch, dass man wesentlich länger braucht um oben anzukommen. Aber wir hatten ja Zeit.
Ein lohnender Abstecher zur Hefter Alm
Auf guter halber Strecke trafen wir auf die Hefter Alm,ein unglaublich schnuckeliger Platz zum Rasten und genießen. Zu unglaublich guten Preisen bekamen wir in der warmen Stube sockfußig und in urig gemütlicher Atmosphäre Suppe und selbstgemachte Limo. Danach war uns wieder warm und alle Kleidung war trocken.
Draussen belohnte uns das Wetter mit Sonnenschein und einem trockenen Weg gen Bergstation. Oben an der Bergstation beginnt übrigens der Bergwalderlebnisweg Staffen. Dieser ist sicher vor allem ideal für Kinder, da er in ca 2 Std zu laufen ist uns überall Stationen zum entdecken und erforschen bietet.
Da sich, kaum dass wir oben an der Station ankamen, das Wetter entschied, noch mal einen auf Wintereinbruch zu machen und es zu Graupeln und Schneestöbern anfing, kehrten wir lieber für einen letzten Kaffe in die Hütte an der Station ein. Da es immer wieder graupelte, liefen eingedenk der Wetterlage wieder talwerts zurück statt mit dem Lift zu fahren. Sitzend im Graupel ist wesentlich unangenehmer als zu Fuß unter Bäumen.
Die gesamte Strecke ist toll zu laufen, hat ein paar steile Abschnitte und besticht durch ihre urigen Plätzchen und Wege. Gerade im Frühling, wenn die Blumen zu blühen beginnen, ist es eine wunderschöne Wegstrecke. Und dank zweier Wege kann man auch einen anderen Weg hinabsteigen als hinauf.
Unten am Lifthäuschen lohnt es sich übrigens, noch ein bisschen „hinten ums Haus“ zu gehen. Dort fließt der Bach, der weiter oben schon über angelegte Treppen ins Tal rauscht noch ein Stück weiter und für Picknick, Fotos oder einfach nur die Sonne genießen ist dies der perfekte Platz.
Leider ist eine Anreise zur Hoplatte mit den Öffis so gut wie nicht machbar. Wer aber eh Urlaub in der Chiemsee Region macht, dem sei diese Wanderung ans Herz gelegt.