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19. Mai 2022#allesGeschichte | Da muss der Mönch ran

Heute habe ich zwei Akteure dabei, die einem höheren Ziel dienen müssen: Eine gebährfähige Frau und ein Mönch. Oder wie Johannes Fried es schreibt: „Not kennt kein Gebot“ (Fried: Das Mittelalter, S. 206)
Der Mönch, das ist Ramiro II von Aragón. Nein, nicht Aragorn aus Herr der Ringe! Aragón war ein Königreich, heute ist das eine autonome Region in Spanien. Ramiro II. wurde im 12. Jahrhundert aus dem Kloster geholt, nachdem sein Vorgänger alles Hab und Gut an Ritterorden vermachen wollte mangels Erben. Fanden die Adeligen des Reiches nicht ganz so knorke. Damit alles seinen üblichen Gang (= Erben und Machterhalt) geht, holte man Ramiro also aus dem Kloster und gab ihm eine Witwe und erprobte Mutter zur Frau (man wusste also, die kanns) um Nachkommen zu zeugen. Sie konnte tatsächlich, ein Jahr später bekam sie eine Tochter. Die wurde auch directement im Alter von einem Jahr mit Raimund Berengar IV., Graf von Barcelona verlobt. Da kannte man nix, immerhin geht es um alles. So.
Und während diese Verlobung der Tochter mit dem 24 Jahre alten Graf die Vereinigung großer Gebiete zur Krone von Aragonien zur Folge hatte (weil die dann irgendwann ernsthaft heirateten und einen Erben produzierten), ging Ramiro wieder ins Kloster zurück. Seine Frau übrigens ebenso. Man brauchte sie halt auch nicht mehr. Im Kloster waren sie gut aufgehoben.

2 Comments
Ich bin ein bisschen entsetzt über die Prioritäten.
Du meinst, was alles getan wird um Macht zu erhalten? Am Ende ist es aus heutiger Sicht ja nur deshalb faszinierend, weil es so weit weg ist. Am Wahnwitz (zumindest aus heutiger Sicht) ändert das wenig.