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Heute greife ich in aller Kürze ein Thema auf, dass wir auch heute noch kennen und betreiben, wenn auch aus ganz anderen Gründen als in früheren Zeiten: Das Pilgern. Allerdings in seiner innovativen Form des Pilgern lassens. Denn Outsourcen, das ist nichts neumodisches.
Ja ok, outsourcen ist ein sehr moderner Begriff. Wer hätte gedacht, dass man ihn – bei aller Vorsicht – auch wunderbar aufs Seelenheil vergangener Zeiten anwenden kann. Denn dem Menschen war sehr lange sehr gelegen am Wohwollen Gottes. Fürbitten, Totengedenken, Wallfahrt, Pilgern. Das hat auch heute noch Bedeutung, vermutlich für die meisten aber längst nicht in dem Umfang wie im Mittelalter. Doch was tun, wenn man zu beschäftigt oder zu krank ist? Wozu selbst die Füße wund laufen, wenn man andere dafür bezahlen kann? Man gibt den Job ab.
Im späten 13. Jahrhundert war Pilgern der heiße scheiß. Nach Santiago di Compostela, nach Jerusalem oder Rom, ans Grab der hlg. drei Könige nach Köln oder nach Assisi zum heiligen Franziskus. Im Jahr 1300 versprach der Papst (Bonifaz VIII) im „Jubeljahr“ auch gleich mal Sündenerlass bei der Rom-Pilgerreise. Ansonsten winkte genrell Seelenheil und Heilung. Aber auch für das Seelenheil Verstorbener war pilgern wichtig. Wer dazu selbst nicht in der Lage war, buchte sich einen Pilger oder eine Pilgerin. Dafür gab es festgelegte Preise. Wer also keine Zeit, sehr wohl aber Geld hatte, praktizierte gerne einmal „rent a pilgrim“. Diese Auftragspilger zogen los, vollzogen die Pilgerreise und boten damit stellvertretend die Arbeit für Seelenheil und Verstorbenengedenken an. Sehr praktisch.
1 Comment
Ach. Das ist ja ein Ding. Wobei meine Neugier ja jetzt noch ein bisschen mehr drüber wissen möchte. Ich geh mal googeln 😊