Staying in Brighton. Englands hippste Stadt
Hätte man mich gefragt, wohin ich gerne mal einen Städtetrip machen wolle, Bamberg stünde nicht auf meiner Liste. Auch unter euren Tipps für Urlaub in Süddteuschland tauchte die Stadt nur am Rande auf. Wäre also mein Mann nicht bereits einmal mit unseren Kindern dort gewesen (wir wissen nicht mehr, wo ich war) und hätte sich ein langes Wochenende dort mit mir gewünscht, ich hätte wohl keine Ahnung. Keine Ahnung von diesem netten kleinen Ort mit schönen Gebäuden, sehr gutem veganem Essen und vom Weltkulturerbe.
Wir haben den anstehenden 50. Geburtstag des besten Ehemannes aller Zeiten also zum Anlass genommen und sind vor der großen Hauptsaison für ein langes Wochenende nach Bamberg gereist. Von München mit dem 49€ Ticket in 3 Stunden machbar mit Umstieg in Nürnberg. Da von dort ständig eine RB nach Bamberg fährt und nur 45 Minuten braucht, könnte man in Nürnberg auch gleich vorbei schauen. Haben wir aber nicht, schließlich waren wir in 2022 breits für ein Wochenende in Nürnberg.
Bamberg – ein Weltkulturerbe
Bamberg ist das Bayerns Fränkisches Rom. Denn wie die Stadt am Tiber ist auch Bamberg auf sieben Hügeln erbaut. Die Idee und Bau eines Abbilds Roms geht zurück auf die Zeit Heinrich II. Gesagt, getan. Und nun steht sie da, die Sieben-Hügel-Stadt, dank seiner Altstadt steht sie ausserdem auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.
Was genau ein Weltkulturerbe ist, wusste ich übrigens nicht so genau. In Deutschland gibt es aktuell 49 Stätten, die aufgrund bestimmter Kriterien diesen Titel tragen. Und seit 1993 zählt auch Bamberg aufgrund ihrer Altstadt dazu. Diese streckt sich über die Stadtteile Gärtnerstadt, Inselstadt und Bergstadt. Die Namen stehen für sich. Bamberg liegt beiderseits der Regnitz, man schlendert quasi ständig über den Fluss hinweg. Und, wenn man vom Bahnhof kommt, auch noch über den Main-Donau-Kanal.
Sehenswürdigkeiten und andere Dinge
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählen sicher das Alte Rathaus, durch dessen Tor man über die Regnitz schreitet, der Bamberger Dom und die Neue Residenz. Man muss für Bamberg aber überhaupt nicht alte-Häuser-affin sein, sondern kann sich einfach treiben lassen. Kann „Klein Venedig“ anschauen, die ehemalige Fischersiedlung an der Regnitz, kann im Rosengarten auf die Stadt herunterblicken (auch ohne Rosen im März), ein berühmtes Bamberger Rauchbier trinken und dabei die Studierenden und Touristen beobachten. Sprich: Man kann es sich in Bamberg einfach gut gehen lassen.
So haben wir es gehalten. Ein bisschen Kultur, viel Schauen und vor allem gut Essen. Nach einem ausgiebigen Frühstück und anschließendem Stadtrundgang mit Kaffee und Kuchen schauten wir uns am Freitag die Altenburg an und blickten auf die Stadt hinab. Die Burg aus dem 12. Jahrhundert liegt auf dem höchsten der sieben Hügel Bambergs und ist komplett zu Fuß oder per Bus/Auto und dann per Pedes erreichbar. Hinzugs haben wir den Linienbus 908 bis zur Hezilostraße genommen und sind dann ein Stück zur Burg gelaufen. Rückzugs haben wir den Fußweg ins Tal genommen und dabei einen tollen Ausblick über die Felder gehabt. Runter läuft es sich halt irgendwie netter.
Am Schlechtwettersamstag waren wir erst in der Sonderausstellung „Fake Food. Essen zwischen Schein und Sein“ im alten Rathaus. Eine richtig kurzweilige Ausstellung mit interaktiven Stationen die einen Bogen zieht zwischen dem im 18. Jahrhundert verbreiteten Trend von Tischdeko in Form von Essen aus Porzellan zu artifiziellem Essen und unseren Essgewohnheiten heute. Die Ausstellung kann man sich noch bis zum 7. April anschauen. Eine weitere – sogar kostenlose – Ausstellung zum Weltkulturerbe findet ihr im Zentrum Welterbe Bamberg . Hier wird die Geschichte und Entwicklung der Stadt erzählt. Alles sehr gut erklärt und in kurzen Stationen aufgearbeitet.
Nach so viel Kultur und nochmals Kuchen hat uns dann das Wetter in die Obermaintherme in Bad Staffelstein gezogen. Die erreicht man mit der Bahn in 15-20 Minuten. Der Weg vom Bahnhof zur Therme ist nicht weit. „Aktuell“ (seit 1 Jahr!) ist am Bahnhof allerdings Baustelle, so dass man ein bisschen um den Pudding laufen muss. Es lohnt sich trotzdem, wenn man gerne sauniert. Denn der Saunabereich ist richtig toll. Der Thermenbereich eher so für 70+ mit angeleiteter Wassergymnastik. Muss man mögen. Dafür gibts da halt richtig gutes Solewasser.
Vegane Kulinarik in Bamberg
Für alle, die vegan Essen stellt sich ja immer die Frage, was man so verspachteln kann in touristischen Orten wie eben Bamberg. Die gute Nachricht: Vermutlich vor allem wegen der vielen, vielen Studierenden gibt es eine gute Auswahl an Restaurants und Optionen. Wir haben die folgenden Lokale ausprobiert und für gut befunden:
Frühstück
Veganes Frühstück mit Rührtofu im Hofcafé. Das sättigt für den Tag.
Ob Pancake, Joghurt oder Avocadobrot. Alles ist lecker im Kater Murr
Bagels und Hummus in kuscheliger Atmosphäre im Café Leander
Kaffe und Kuchen
Guter Kafee und bester „Käse“kuchen im Stadtproviant
Auch im Kater Murr gilt: Der „Käse“kuchen ist super lecker
Abendessen
Döner, Pommes, Currywurst und Kuchen im Vegan Food Rebels (bester veganer Döner meines Lebens!)
Burger im Burgerheart
Pizza & Pasta im Aposto
Es gab noch viel mehr Auswahl an Orten für Kaffee, warmen Speisen und Co. die wir gar nicht ausprobieren konnten. Man kann ja leider nur begrenzt viel Essen. Schade.
Trotz sehr frühlingshaftem Wetter hat mir der Wochenendtrip nach „Bambärsch in Frangen“ echt sehr gefallen. Musste zwar ab und zu an den Landeschef Maggus denken, auf den ich nicht gut zu sprechen bin. Aber dafür kann ja Franken nix. Daher bin ich froh, mal einen neuen, mir unbekannten Ort besucht zu haben und ihm die Chance zu geben, mir zu gefallen. Allein für den Döner bei den Vegan Food Rebels müsste ich eigentlich noch mal hinfahren. Ja, so gut war der.