Acht Veränderungen mit großer Wirkung – Umweltschutz im Alltag
Einfach nachhaltiger: Zähne putzen I
Müllvermeidung und nachhaltige Produkte bei der Haarwäsche verwenden ist sehr einfach umsetzbar. Und da ist nicht mal das Anrühren eines Roggenshampoos nötig. Denn es gibt bereits gute Ideen, wie man sich die vielen Plastikflaschen beim Haare waschen sparen kann.
Feste Handseife fürs Waschbecken kennen wir alle. Bevor es die Flüssigseifenspender gab, waren sie ein Standardprodukt in jedem Badezimmer. Doch feste Seife gibt es nicht nur für die Hände, sondern auch für Haut und Haar. Und neben dieser Seife sind auch feste Shampoos erhältlich. Wichtig ist, beides nicht miteinander zu verwechseln
Festes Shampoo und Haarseife – der Unterschied machts.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Haarseife und festem Shampoo? Gibt es überhaupt einen? Ja den gibt es und er ist gar nicht so irrelevant.
Festes Shampoo ist genau das, was der Name sagt: Shampoo, nur eben nicht flüssig. Es beinhaltet Tenside (auf Zucker- oder Kokosbasis) und Wirkbestandteile je nach Haartyp wie herkömmliches flüssiges Shampoo auch. Kauft man zertifizierte Naturkosmetik sind sie frei von Mineralöl, Parabenen, Silikonen und natürlich Mikroplastik. Man kann festes Shampoo wie flüssiges verwenden und spart sich vor allem die Verpackung.
Haarseife hingegen verzichtet komplett auf Tenside und besteht vor allem aus Lauge und Fett. Hinzugefügt werden können natürliche Pflege- und Duftstoffe. Damit ist sie eben kein Shampoo mehr, sondern: Seife. Mit ihr ist Haare waschen gut möglich, aber nicht jede kommt damit klar. Vor allem bei kalkhaltigem Wasser ist eine „saure Rinse“, also eine Spühlung aus Essig und Wasser, nach dem Waschen zu empfehlen, damit keine Rückstände im Haar bleiben und sich die Haarschuppen wieder schließen.
Hersteller geben oft an, dass ihr Stein/Bit/Stück länger hält als 2 Flaschen Shampoo. Manch Konsumentin spricht eher von einem höheren Verbrauch. Das Problem liegt hier vermutlich daran, dass man sich die gleiche Schaumwirkung wie bei herkömmlichen Shampoos erwartet und daher unnötig lange aufschäumt. Die Reinigungswirkung hat mit der Schaumbildung nur gar nichts zu tun, denn dafür sind die Tenside zuständig.
Worauf man beim Kauf achten sollte
Sowohl Haarseife als auch festes Shampoo kommt maximal in einer Pappschachtel (eben wie Seife) daher. Meist ist sogar nur eine Banderole um das Shampoo-/Seifenstück gewickelt oder man kann sie gänzlich unverpackt kaufen.
Es ist natürlich nicht irrelevant, wo man sein festes Shampoo kauft. Haarseife nämlich gibt es vor allem in ausgewählten Bioläden und Seifenmanufakturen. Festes Shampoo aber findet man zum Beispiel auch bei Lush. Wer einmal einen Laden dieser Kette betreten hat, kann sich jahrelang an die Duftwand erinnen. Und die sagt: Natürlich ist anders.
Wichtig ist tatsächlich, bei Kosmetik jeglicher Art darauf zu achten, dass es sich um zertifizierte Naturkosmetik handelt, da diese strengeren Auflagen unterworfen ist. Außerdem ist darauf zu achten, ob tierische Inhaltstoffe und Palmöl enthalten sind. Ist dies der Fall, lieber ein anderes Produkt wählen. Denn Palmöl ist – auch bei Naturkosmetik – immer problematisch und ein Verzicht vermutlich die bessere Wahl.
Die Gewöhnungsphase
Je nachdem, was man vorher für ein Shampoo benutzt hat, kann das Haargefühl mit festem Shampoo und Haarseife ungewohnt oder sogar unangenehm sein. Denn normale Shampoos aus der Drogerie beinhalten oft Silikone, die das Haar geschmeidig machen. Fallen diese weg, verändert sich das Haar.
Auch das wesentlich geringere Aufschäumen sorgt für Irritation. Funktioniert es überhaupt? Werden meine Haare sauber? Deshalb fühlt es sich die erste Zeit vielleicht seltsam an, die Haare auf diese Weise zu waschen. Am ehesten klappt die langsame Umstellung – also Geduld. Wer von silikonhaltigem zu silikonfreiem Shampoo wechselt ist mit einem festen Shampoo gut beraten. Haarseife ist in dem Fall vielleicht schon ein wenig zu weit vorgeprescht.
Aufbewahrung und Resteverwertung
Die Aufbewahrung von Seife oder Shampoo ist auf verschiedene Weise möglich. Entweder wie Handseife auch in einer Seifenschale. Oder aber auf einem Luffaschwamm. Möglich ist auch die Aufbewahrung in einem Sisalsäckchen. Für unterwegs eignet sich eine kleine Metall- oder Kunsttoffdose in der ein Stück Stoff (oder besagter Luffaschwamm) liegt. Dann klebt das Stück nicht am Boden der Dose fest und lässt sich leicht aus dieser entnehmen.
Was aber passiert mit den Resten? So ein dickes Seifen-/Shampoostück ist irgendwann durch. Und dann zerbröselt es oft in kleinere Teile. Irgendwie nicht praktisch. Letztendlich ist es wie der letzte Rest in einer Tube: schlecht zu benutzten. Doch für Seifen-/Shampooreste gibt es sehr wohl Verwendungszwecke. Sammelt man die Reste in einem Glas, kann man dieses mit Wasser auffüllen und nach kräftigem Schütteln ergibt sich Flüssigseife, ein Badezusatz, etwas zur schnellen Handwäsche oder zum Putzen.
Wie schaut’s bei euch aus? Habt ihr Erfahrungen gesammelt? Seid ihr Team festes Shampoo oder Team Haarseife? Welches ist euer liebstes? Oder traut ihr euch noch nicht ran? Was sind eure Befürchtungen?
2 Comments
Ich verwende Beides. Aber immer eine saure Rinse danach, egal ob Shampoo oder Seife. Ich komme echt super damit zu recht.
Meine Mama wäscht seit einem Jahr ihr Haar nur mit Wasser. Und es sieht toll aus.
Trau ich mich aber nicht und kann ich auch nicht, da ich ab und an Stylingprodukte benutze und die gehen nur mit Wasser leider nicht raus.
Herzliche Grüße
Katrin
Hallo Katrin,
nur mit Wasser? Das trau ich mich auch nicht. Zu fettige Haare, zu kalkhaltiges Wasser. Hat sie dafür eine Übergangszeit gebraucht? Oder war der Wechsel problemlos (also optisch nicht sichtbar) möglich?
LG Janine