Ich durfte Verena ein für mein Interview gewinnen. Online ist sie auf Instagram unter allmydeer und auf ihrem Blog allmydeer.com unterwegs und gibt viele gute Tipps und Tricks rund um Zero Waste und erklärt wichtige Dinge zu Biolebensmitteln und Landwirtschaft. Ihre Beiträge sind immer wieder bereichernd und so wundert es mich auch nicht großartig, dass sie ihre Engagement nach draußen bzw offline trägt. Was genau sie tut, das erzählt sie euch hier.
Hallo zusammen, ich bin Verena und 25 Jahre alt. Ich lebe in Regensburg und habe im Grunde genommen drei Jobs. Dazu zählt meine Arbeit im Bioladen, mein Blog allmydeer.com und das Schreiben als freie Redakteurin. Also eingespannt bin ich mehr als genug. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass mir Engagement direkt in die Wiege gelegt wurde. Allerdings habe ich durch meine Eltern, die ihren Bauernhof bereits 1995 auf Bio umgestellt haben, schon erfahren, etwas anders zu machen bzw. auch Dinge zu machen, die nicht nur dem Eigennutz dienen.
Ich habe im November 2019 den grünen Stammtisch FAIRNETZT in Regensburg gegründet. Vor ca. 4 Jahren war ich selbst auf einem Zero Waste Stammtisch in München. Auch wenn es damals nur ein Abend war, fand ich den Austausch total toll. Daraus haben sich auch Kontakte ergeben, zu denen ich bis heute im Austausch stehe. Inspiriert durch einige regelmäßige nachhaltige Stammtische, die auf Instagram und Facebook kommuniziert wurden, wuchs der Wunsch, selbst eine solche Plattform zu bieten. Ich wollte Leute zusammenbringen, da ich den direkten Austausch jenseits von Internet und Social Media selber immer als enorm wertvoll und bereichernd empfinde.
Ich habe damals einen Aufruf auf meinem Instagram Account von allmydeer gestartet. Da dieser auch einiges an lokaler Reichweite besitzt, haben sich relativ schnell InteressentInnen gemeldet. Aber auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis habe ich von meiner Idee erzählt und diese verbreitet. Den ersten Stammtisch habe ich sogar über einen Gruppenchat auf Instagram organisiert. Nach dem ersten Treffen habe ich eine WhatsApp Gruppe eingerichtet.Natürlich braucht es Zeit. Aber keine Masse an Stunden. Man lernt auch schnell, so setzte ich jetzt beispielsweise immer einen Termin fest für den nächsten Stammtisch, da es sonst uferlos wir mit Abstimmungen. So kostet mich die Vorbereitung nicht mal eine Stunde (Termin festlegen, Tisch reservieren, Termin bewerben).
Nichts, was nicht jede/r sowieso schon hat. In meinem Fall war es das Internet bzw. ein Account auf Sozialen Medien. Ansonsten habe ich einfach nur von meiner Idee erzählt, erzählt und erzählt.
Mir fehlt ganz klar die Verbindlichkeit. Auch wenn es anfangs viele InteressentInnen gab, wurden die Stimmen ganz schnell kleiner, als es um eine konkrete (verbindliche) Zusage ging. Auch auf Initiative im vorgegebenen Rahmen darf man leider nicht hoffen. Das kann anfangs natürlich sehr frustrieren.
Puh, gute Frage. Ehrlich gesagt ist es eine Mischung aus beidem. Natürlich war ich auch in manchen Situationen enttäuscht, wenn spontan einige Absagen kamen oder ich mir mehr Beteiligung erhofft hätte. Ich musste noch mehr lernen, wirklich nichts zu erwarten und mich über jede positive Rückmeldung bzw. Teilnahme eben umso mehr zu freuen. Allerdings waren die Gespräche bisher wirklich sehr bereichernd. Wir haben wahrscheinlich alle einen vollen Alltag – trotzdem würde ich mir wüschen, dass mehr Menschen einfach mal über ihren Schatten springen würden.
… man im Miteinander immer weiter kommt, als alleine. Und: Was du gibst, kommt immer wieder zurück.
Liebe Verena, hab vielen Dank für das Interview und die Ermunterung, einfach mal zu machen. Oftmals schreckt man ja vor Eigeninnitiative zurück, dabei muss man doch nur den ersten Schritt tun. Alles weitere entwickelt sich dann. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinem Stammtisch. Auf dass sich mehr und mehr Interessierte einfinden.