Ein Jahr keine Kleidung kaufen. Die ersten vier Wochen und die Erkenntnis, was unbewusst abläuft. #IchKaufNix
Lichtblicke 2022 im Januar. Veganuary, Nachtzug-Revival, historisches Gerichtsurteil und Gebetsfahnen aus Baumwolle
Während um mich herum Menschen gute Vorsätze fassen oder sie bewusst ablehnen (beides verständlich), möchte ich mir Wünsche aufschreiben für dieses Jahr. Dinge, die ich wünsche zu tun. Die nicht von Selbstoptimierung handeln oder als „must do“ und „must see“ auf einer Liste stehen. Sondern Wünsche, die ich hegen und pflegen will und mitnehme in das Jahr 2022. Und darüber hinaus.
Mit Gott in Verbindung treten
Oder Spiritualität erleben. Oder Beten lernen. Oder mich überhaupt mal damit beschäftigen. Denn entgegen aller Vorstellungen die man so hat, können Christinnen (und Christen und Gläubige anderer Religionen) sehr wohl gläubig sein und dabei sehr verloren. Wer nicht aus einer religiösen Familie stammt, dem fehlen Grundlagen. Man versteht vieles nicht und hat keinen Zugang zu den elementaren Dingen. Leider bietet die Kirche, der ich angehöre auch keine leicht zugänglichen Hilfen an. Vom Text lesen allein erfährt man wenig vom Glauben. Also werde ich danach Ausschau halten. Denn ich fühle ein Ziehen und Sehnen und werde dies 2022 bewusst mit mir tragen. Und suchen. Nach Begegnungen. Nach Menschen, die auch Fragen haben. Nach Momenten des Kontakts und des Erlebens. In meinem eigenen Tempo (zu viel Spiritualität ist mir dann doch suspekt). Ich wünsche mir, dem nachzugehen und dran zu bleiben.
Mehr Kreativität wagen
Ich habe einige Hobbies oder Interessen, die Kreativität beinhalten: Nähen. Zeichnen. Bloggen. Fotografieren. Gitarre spielen. Für 2022 wünsche ich mir mehr davon. Mehr Zeit mit diesen Interessen. Mehr Mut für Kreativität. Mehr ausprobieren statt Perfektionismus. Über den „das kann ich nicht“ Punkt mit Anlauf hinwegspringen will ich. Einfach machen! Ist doch egal. Ich mach es ja für mich, nicht zum Lebensunterhalt. Es muss nicht perfekt sein, ja es darf sogar schrecklich sein. Und dann lerne ich. Ich wünsche mir, dass ich nicht am Zeit verplempern scheitere. Dass ich statt den Fernseher oder das Handy anzuschalten lieber einen Stift und Papier in die Hand nehme. Dass ich statt auf dem Sofa den nachmittag vertrödel lieber die Kamera schnappe und in den langweiligsten Wald der Welt gehe um dennoch Schätze zu finden.
Das Bloggen lieben
Ich liebe diesen Blog. Er bedeutet mir etwas und ich möchte nicht loslassen. Aber ich scheitere immer wieder daran, ihn mit Inhalt zu füllen. Das hat seine Gründe sicherlich in einem falschen Anspruch an den Inhalt. Aber auch darin, dass ich gefühlt ins Leere schreibe. Gar nicht so einfach. Denn wenn nach zwei Stunden Blogtext schreiben nur Stille folgt, ist das natürlich viel unbefriedigender als wenn man immerhin ein paar Herzchen auf Instagram bekommt. Aber ich wünsche mir, weiterhin nicht aufzugeben. Ich möchte weiter schreiben. Klar, alles auch eine Frage der Kapazitäten. Vor allem lange Texte brauchen Zeit. Und manchmal Recherche. Ich wünsche mir Durchhaltevermögen. Wünsche mir den Mut zu kleinen Texten und Spaß an der Sache.
Dankbarkeit
Wenn ich jetzt schreibe, ich wünsche mir mehr Dankbarkeit, dann klingt das komisch. Aber eigentlich ist es so. Ich wünsche mir von mir selbst mehr Dankbarkeit. Ich kann nicht viel dafür, dass es mir geht, wie es mir geht. Aber ich kann es bewusst wahrnehmen und dankbar sein für all das, was ich habe. Für meine Kinder und meinen Mann. Für mein Leben. Meinen meist gesunden Körper. Für meine Talente.
Wenn ich dankbar bin, dann bin ich wertschätzend. Und das wiederum führt – so stelle ich es mir vor – dazu, dass ich es als positiv wahrnehme, was ich habe. Ich will mich auf das positive fokussieren. Nicht, darauf was ich nicht bin, nicht habe, nicht kann. sondern auf das, was da ist. Ich wünsche mir, dass ich nicht aus den Augen verliere, wie gut es mir geht. Was und wer alles positives in meinem Leben ist. Und dass ich daraus Kraft schöpfen kann.
Wünsche mit mir tragen
So ist es, ich wünsche mir, dass ich meine Wünsche mit mir trage. Dass ich sie nicht vergesse. Auch 2023 nicht. Ich habe keine Vorsätze, keine konkreten Ziele. Ich wünsche mir nur, dass ich nicht aus den Augen verliere, was mir wichtig ist. Das bedeutet nicht, dass ich heute alles umsetzen muss. Es bedeutet nicht, dass nur dann alles gut ist, wenn ich konsequent daran arbeite. Nein. Für mich gilt: Ich möchte das, was mir wichtig ist, mitnehmen. Durch Phasen des Vergessens. Durch Phasen des Ignorierens. Durch Frust und Stress. Um immer wieder doch erinnert zu werden, was ich mir eigentlich wünsche.
Diese Wünsche nehme ich mit in dieses Jahr und hoffe, sie nicht zu vergessen unter all dem, was da kommt. Man weiß ja nie, wie wild es wird, so ein neues Jahr. Habt ihr auch Wünsche, die ihr mit euch tragt?