Fairtrade: Süßigkeiten genießen zur Advents- und Weihnachtszeit
Happy 2022. Meine Wünsche für das neue Jahr
Es ist gerade mal vier Wochen her, da habe ich gesagt: Halt Stopp, ich kauf keine Kleidung mehr! Ich will ein Jahr keine Kleidung kaufen die nicht notwendig ist. Und ich hatte ja versprochen, ich halte euch ein bisschen auf dem Laufenden. Man möchte meinen, viel kann ja nicht zu erzählen sein nach einem Monat, aber lest selbst.
Gestern habe ich mich erwischt bei dem Gedanken wie „Ach guck, so ein weißes Basic Shirt, das ist schon schick. Das hätte ich auch gerne.“ und begann zu überlegen, woher ich eines in meiner Länge bekäme. Und dann fiel mir ein, ich will ja nix kaufen. Ich brauche kein weißes Basic Shirt. Es geht hier rein um den Effekt gesehen – schön gefunden – haben wollen.
Gerne rede ich mir auch ein, Kleidung gebrauchen zu können. So ging es mir zum Beispiel mit Socken. Mein Schrank ist übervoll mit Socken. Dann musste ich Socken für meinen Sohn kaufen und habe schöne bunte Socken in meiner Größe gesehen. Ach wie toll, so kurze Sneakersocken. Kann ich gut brauchen. Und dann noch in bunt. Hach. Erst als die Meldung kam, sie seien erst in 6 Wochen wieder zu haben, fiel mir ein: Äh, Socken sind auch Kleidung und du BRAUCHST. KEINE. SOCKEN. Auch keine in der Farbe. Auch keine für Sneaker. Schon gar nicht im November.
Erkannt habe ich also: Es läuft bei mir in Sachen Kleidung extrem viel über den „find ich schön, will ich haben“ Mechanismus. Der ist quasi schon automatisiert und ich merke es erst, wenn ich mich an meinen Plan erinnere, nichts kaufen zu wollen. Hätte ich den nicht, es wäre bestimmt schon etwas in den Warenkorb und dann zu mir gelangt. Es ist spannend und deprimierend zugleich, wie sehr das in mir steckt. Wenn ich mich daran erinnere, denke ich mir zwar manchmal „Menno!“ aber im großen und ganzen ist es dann ok und ich lasse es einfach sein. Wie lange das wohl so weiter geht, bis ich diesen Teil überwunden habe? Ich bin gespannt.
Was mir in den letzten Wochen auch aufgefallen ist: wie viel Werbung ich bekomme. Ob als Newsletter oder Katalog und dass es mir schwer fällt keinen Kaufwunsch zu entwickeln, wenn ich mir diese anschaue. Also habe ich begonnen jeden Newsletter abzubestellen, ich kenne ja die Läden wo ich Kleidung kaufen würde – da brauche ich keine Zusatzinfos. Kataloge müsste ich auch dringend abbestellen, aber das ist meist ein größerer Aufwand (Kundennummer, Email …) als ein digitaler „unsubscribe“ Klick. Vermutlich wird sich das noch ziehen.
Ja, in den ersten vier Wochen ist tatsächlich doch etwas passiert. Es ging viel um Wahrnehmung und Erkennen. Der entdeckte Automatismus hat mich etwas überrascht. Ich wusste ja, dass ich dazu neige Unwohlsein mit Kleidung zu kompensieren und dass ich einen Drang habe, Dinge die passen alle zu kaufen, weil ich gelernt habe: Es passt selten was, nimm was du bekommen kannst! Dass es aber in meinem Gehirn schon so eine sehen – haben wollen – kaufen Verknüpfung gibt, die ganz ohne großes Zutun meines Bewusstseins passiert, ist crazy und spannend.