Magst du Geld spenden? Wie ein Spendenaufruf mir gezeigt hat, das Spendenbereitschaft immer auch im kulturellen Zusammenhang zu verstehen ist.
Fairtrade: Süßigkeiten genießen zur Advents- und Weihnachtszeit
Es ist nichts, worauf ich sonderlich stolz bin. Ich habe zu viel Kleidung. Rückblickend hat das sicher irgendwie damit zu tun, dass ich früher nie ausreichend passende Kleidung besaß. Gefördert wird das ganze durch „es sich leisten können“. Und irgendwann entwickelte sich Konsum zu einer Art Ventil. Und Konsum meint hier sowohl Kleidung als auch Stoffe für Kleidung kaufen. Online übrigens, mich strengt vor Ort einkaufen an.
Nun kann und will ich aber nicht in einer Dauerschleife aus „wegen früher“ und „weil Geld vorhanden“ hängen bleiben. Sondern was ändern. Weil es einfach nicht ok ist so. Auch nicht, wenns Bio/Vegan/GOTS/Recycled/Gebraucht daher kommt. Ich stelle mir die Frage: Wann bin ich eigentlich satt? Wann ist es genug? Anscheinend nie. Denn ständig locken Schnitt, Farbe, Muster … Das Auge schreit das Gehirn an und das Gehirn sitzt sabbernd vorm Rechner und sagt der Hand „Kaufen klicken“.
Ich will da raus. Weil – und jetzt komt das, was immer kommt – die Freude über neues eine kurze Freude ist. Und ich mehr sein will als Fashion-/Stoff-/Nähsüchtig. Es ist mir langsam selbst nicht mehr verkaufbar, dass „ich halt so bin“. Also schiebe ich einen Riegel vor. Ich will die FOMO beim Klamottenkauf aushalten lernen. Will mir in Dauerschleife sagen: Du hast genug. Du bist genug. Es ist ausreichend. Es ist gut.
Und deshalb beschließe ich jetzt hier und heute und in aller Öffentlichkeit (weil kein Druck so gut ist wie der öffentliche): Ich mache ein #kaufnix Jahr für Kleidung, Stoffe und Wolle. Es gibt nichts neues mehr. Fertig. Ich kann noch verarbeiten, was ich hier und heute habe (ach die geplante Bluse, ach die gestrickte Jacke …) aber es wird nichts mehr ins Haus geschleppt. Kein Sale, kein einmaliges Angebot, kein ach wie schön, wollt ich schon *immer* haben. Nein.
Von jetzt an gilt in Sachen Kleidung: use what you have.
Ja, ich komme mir ein bisschen doof vor. Weil ich sowas brauche um überhaupt mal aufzuhören. Weil ich immer wieder drauf reinfalle auf alte Muster. Und auch, weil ich natürlich meinen Schrank sehe und denke „Wie viele Kleider kann man eigentlich haben?“ um kurz darauf an ein weiteres Kleid zu denken. Peinlich.
Da hilft nur Entzug. Das machen ja eh seit Jahren immer wieder Leute. Also #NixKaufen. Vielleicht durchbricht es schlechtes Verhalten. Vielleicht gibts für mich was zu erkennen. Vielleicht wird es einfach nur scheiß schwierig. Aber am Ende ist klar: Vertretbar ist dieser ganze Konsum einfach nicht. Fakt. Da kann ich noch so sehr jammern und Defizite aus Jugendtagen rauskramen. Isso. Muss ich mir halt eingestehen.
Ich zieh das jetzt durch. Bis November 2022.
Keine Klamotten. Außer es fällt was wirklich wichtiges auseinander. Aber ohne tricksen! So ehrlich muss ich schon zu mir sein.
Wünscht mir Glück. Ich werde berichten.
2 Comments
Danke für die Glaubenssätze, die haben mich richtig getroffen. Hänge ich mir an Kleiderschrank und Spiegel.
Lieben Gruß und viel Erfolg,
Janine
Ich schaff‘ es nicht. Spätestens im Urlaub (gerade in Albanien) schlag‘ ich zu? Brauchen? Von wegen!
Ich kenne alle Tricks (nie mit Geld losgehen, Fotos der vollen Schränke im Handy, Kreditkarte nicht nitnehmen, Läden meiden) – ohne Erfolg. Es ist nur eine Frage der Zeit.
;(