Happy 2022. Meine Wünsche für das neue Jahr
Lichtblicke 2022 im Februar. Hoffnungsschimmer bei HIV Behandlung, Frauenfußball USA, Konventionsbehandlungsverbot, Abtreibungen in Kolumbien. Solidarität mit der Ukraine (Spendenaufruf)
Mit Lichtblicke gucke ich ab sofort auf den zurückliegenden Monat zurück und suche gutes, positives, schönes – eben Lichtblicke. Das letzte Jahr hat mir noch einmal ganz krass gezeigt, wie viel negatives es gibt. Wie sehr ich damit konfrontiert werde und mich dem nicht entziehen kann. Weil „only bad news is good news“, ihr wisst es eh.
Natürlich kann ich das Schlimme nicht weglächeln, will ich auch gar nicht. Es ist wichtig, hinzugucken und Dinge die falsch laufen nicht zu ignorieren. Es ist 2022 wirklich essenziell, dass wir gegen die schwierigen Dinge, die vor unserer Haustür passieren angehen und uns nicht einigeln. Aber, und ja hier darf ein aber stehen: Es wird uns kaputt machen, wenn wir verlernen die schönen und guten Dinge die passieren und uns begenen zu sehen. Wir können nicht aktiv handeln ohne an das Gute und Schöne zu glauben und daran festzuhalten.
Deswegen schreibe ich meine Lichtblicke. Damit ich Rückschau halten kann auf den Monat und die guten Dinge festhalte. Für mich. Vielleicht auch für euch. Großes, kleines. Egal. Auch nur ein gutes Ding ist schon ausreichend.
Es wird immer leichter, sich vegan zu ernähren
Kurz nach Mitternacht war es, da las ich: Ab 2022 gibt es in ICE Zügen Hafermilch. Und ich dachte: Krass! Und: Endlich! Ich erinnere mich noch daran, dass einige bekannte Leute sich genau dafür einsetzten, allen voran Sophia Hoffmann. Und jetzt passiert es echt? Ich bin begeistert! Und nicht nur das, kurz darauf – es ist ja #veganuary – wurde mir auf Instagram Werbung für Cremissimo vegan Vanille ausgespielt. Jetzt gibts ja schon gutes veganes Vanille Eis und natürlich ist Lagnese weder bio noch sonstewas. Aber dass immer mehr Firmen auf den Zug aufspringen finde ich per se erstmal gut. Weil es das ganze doch sehr massentauglich macht. Weil es in Supermärkten landet. Und weil man tatsächlich immer leichter vegane Produkte bekommt. Definitiv ein versüßter Jahresstart.
Nachtzug-Revival
Ok, das ist jetzt nur bedingt rein ein Januar Ding. Aber ich möchte es hier einfach schreiben: Nachtzüge sind zurück! In your face Deutsche – Nachtzüge sind so 90er die wollen wir nicht mehr – Bahn. Seit Fahrplanwechsel im Dezember schon war klar, das österreichische Nightjet Angebot wird weiter ausgebaut und auch andere Länder sind am Start. Über Nacht nach Paris? Mais oui! Oder nach Amsterdam? Maar ja! Und endlich ein Lichtblick für unsere Reisen nach Finnland. Denn der Nachtzug München – Kopenhagen wurde ja leider eingestellt. Danke noch mal Deutsche Bahn. Aber ab Sommer gibts dann einen Nachtzug Hamburg – Stockholm. Und das, liebe Freundinnen und Freunde ist richtig gut. Denn München – Hamburg geht locker mit dem ICE. Und ab Stockholm geht die Fähre nach Turku. Yes!!
Historisches Gerichtsurteil zur Folter in Syrien
Das Oberlandesgericht Koblenz hat ein klares Signal geschickt: Staatfolter ist strafbar. Denn die deutsche Justiz wenden das Weltrechtsprinzip an. Dieses Prinzip „sieht die Zuständigkeit eines Staates für die strafrechtliche Verfolgung von Völkerstraftaten vor, obwohl die Taten nicht auf seinem Hoheitsgebiet, durch einen seiner Staatsbürger oder gegen einen seiner Staatsbürger begangen wurden“ (ECCHR). Dieses Prinzip steht seit 2002 in den Paragrafen des deutschen Völkerstrafgesetzbuchs.
Ein syrischer Geheimdienst-Oberst wurde zu lebenslnager Haft verurteilt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wegen Tötungen und Folter, wegen 27-fachen Mordes und vieler weiterer Straftaten. Insgesamt ging es um mindestens 4000 Fälle von Folter in seiner Amtszeit von 2011 bis 2012. Es ist das weltweit erste Urteil gegen einen Täter des Assad-Regimes. Und das ist nicht zuletzt den Überlebenen geschuldet, die ihn in Deutschland wiedererkannten und anzeigten.
Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main begann inzwischen ein weiterer Prozess. Angeklagt ist ein syrischer Arzt. Er soll 2011 und 2012 in einem Militärkrankenhaus und in einem Gefängnis des Militärischen Geheimdienstes in Homs Menschen gefoltert haben.
Und auch wenn Deutschland bei Folter oft wegschaut (Guantanamo, Lybien, Ägypten, …) ist dies ein wichtiger Schritt. Auch und gerade für die vielen Menschen, die aus Syrien vor Folter und Dikatur hierher geflohen sind. Für sie ist es ein wichtiges Signal und eine gute Nachricht.
Gebetsfahnen aus Baumwolle statt Kunststoff
Und dann habe ich noch gelesen, dass in Kathmandu am wichtigsten buddhistischen Heiligtum, der Boudhanath-Stupa, ab sofort Gebetsfahnen statt aus Kunststoff aus Bio-Bauwolle verwendet werden. Das ist richtig cool, weil diese Fahnen nämlich hängen, bis sie verschlissen sind und dann verbrannt werden, damit die Gebete in den Himmel steigen. Gefällt mir richtig gut.