Lichtblicke 2022 im August. Korallenwachstum. Erfolg gegen HIV. Nur Ja heißt Ja. Kleidungskonsum in Deutschland.
Lichtblicke 2022 im September. Benin-Bronzen. Badekappen für Afrohaare. Patagonias neuer Weg. Klima-Schadensersatz.
Long time no cookbook, oder so. Es wird wieder Zeit, ein weiteres Kochbuch aus meinem Besitz vorzustellen. So habe ich heute spontan Bianca Zapatka „Vegan Foodporn – 100 einfache und köstliche Rezepte“ aus dem Stapel gezogen. Von Bianca habe ich noch ein weiteres Buch, dieses aber war das erste, was mir bei einem typischen Buchladenbesuch in den Korb gerutscht ist.
Der Aufbau des Buches, oder auch: Die Eckdaten
Vegan Foodporn ist im Riva Verlag 2020 erschienen. Auf 272 Seiten bietet das Kochbuch (wie der Titel verrät) 100 Rezepte und kostet 22,00€. Wie jedes (?) vegane Kochbuch steht vorweg auch hier eine kleine, ich nenne es mal, Einleitung in die vegane Küche. Von Eiersatz und Milchalternativen über pflanzliche Proteinquellen bis hin Ölen wird alles ein bisschen erklärt. Schließlich folgen noch Biancas eigene „Must Haves“ einer veganen Küche – also die Grundzutaten, die man immer zuhause haben sollte. Am Ende der Einleitung steht auch noch ein kleiner Absatz zu Gluten und Zuckerersatz.
Der Rezeptteil ist in acht Kategorien unterteilt:
- Basics (fürs Selbermacher-Herz)
- Frühstück (süß & deftig)
- Hauptgerichte (für den vollen Magen)
- Fingerfood (gefülltes & knuspriges)
- Klassiker (bekanntes, aber nicht langweilig)
- Leichte Gerichte
- Kuchen
- Desserts
Jeder Kategorie steht ein doppelseitiges Bild vor und eine Liste der folgenden Rezepte. Und jede Kategorie hat eine eigene Farbe, so dass man schnell weiß: alle grünen Seiten sind Fingerfood. Zu jedem Rezept gibt es ein einseitiges großes Foto. Überhaupt folgen die Fotos in Vegan Foodporn einer stringenten Ästhetik und Bildsprache, die typisch ist für Bianca Zapatka. Man erkennt sie sofort.
Auf den letzten Seiten von Vegan Foodporn befindet sich dann noch ein Zutaten-Index. Ein Rezeptverzeichnis sucht man vergebens. Es wurde wohl darauf verzichtet, weil ja vor jeder Kategorie eine Auflistung steht. Für eine für mich typische Suche nach einem Rezept ist das etwas kompliziert. Ich möchte unter W nach „Waffeln“ oder P wie Pesto suchen können. Vielleicht Geschmackssache.
Sind die Rezepte lecker und schmecken sie unter Umständen sogar den Kindern?
Ein ganz klares Jein von meiner Seite. Ne – so kann ich das nicht stehen lassen, bisschen differenzierter muss schon sein. Die von mir ausprobierten Rezepte funktionieren und fast jedes davon schmeckt. Aber den Kindern? Eher mittel bis nicht. Irgendwie entsprechen die Gerichte nicht so richtig ihrem Geschmack. Was natürlich dazu geführt hat, dass ich über einer handvoll Rezepte noch nicht hinaus gekommen bin. Denn wer will schon am Esstisch immer „Schmeckt mir nicht.“ hören? Naja und dann muss ich zugeben, dass ich im Gegensatz zu ganz vielen kein so großer Fan der Bildsprache bin. Am Ende wirken aufgrund des Designs sehr viele Rezepte in Vegan Foodporn sehr gleich und locken mich nicht. Auch so ein Grund, warum ich bei ein paar Rezepten geblieben bin.
Meine Vegan Foodporn Lieblingsrezepte
Es gibt aber ein paar Rezepte, die fand ich dann doch richtig gut. Auch dann, wenn sie wie das erste am Ende nicht 100% so werden, wie auf dem Foto. Hier also meine Top 3:
- Knuspriger Tofu mit Tahini-Erdnuss-Soße – Wirklich lecker. Es sieht bei uns aber niemals so schick aus, wie auf dem Rezeptfoto. Dafür ist es um so leckerer. Ich stehe einfach auf Tofu, Brokkoli und Erdnusssoße.
- Zitronenkuchen mit Mohn – Absoluter Lieblingskuchen. Gelingt immer. Schmeckt bombastisch. Und ich liebe! das Frosting, am besten klappt es mit Soyanada Frisch“käse“.
- Kartoffelgratin mit Pilzen und Zucchini – Die Kombination war uns bisher nicht geläufig und ich muss sagen, lecker. Wenn mein Mann Kartoffelgratin macht, dann das.
Die Waffeln aus dem Buch haben uns leider überhaupt nicht geschmeckt. Wer versucht, vegane Waffeln zu backen, der weiß, dass das ein bisschen tricky ist. Inzwischen haben wir einige Rezepte ausprobiert, so auch das auf dem Vegan Foodporn Buch. Aber allein schon der Bananengeschmack ist für mich ein klares Nein. Auch der Backerfolg war eher mäßig.
Mein Fazit zum Buch
Gespalten. Vegan Foodporn hat für mich ein paar nette Rezepte. Aber die Bildsprache holt mich einfach nicht ab um Lust auf weitere Gerichte zu bekommen. Da bin ich wohl eigen. Mein Gefühl sagt mir, dass ständig die gleichen Zutaten genutzt werden. Pilze, Cashew, Spinat. Und vieles wirkt so deftig, dass es eher was für den Herbst/Winter zu sein scheint.
Der Kuchenteil hingegen hat mich dazu gebracht, dann noch das Backbuch von Bianca Zapatka zu kaufen. Ich bin nicht heilbar. Schlimm. Weil nämlich auch das Schoko-Bananenbrot und der Blueberry-Crumble-Cheesecake lecker sind.
Wer das Bilddesign von Bianca Zapatka liebt, der liebt bestimmt auch das Kochbuch. Es ist auch alles sehr fancy. Wirklich etwas für komplexe Essensvorlieben bei Kindern ist es in meinen Augen nichts. Vielleicht versuche ich es diesen Herbst noch mal mit ein, zwei Rezepten. Wenn mir nach Pilzen ist.