Lichtblicke 2022 im November. Haischutz. Neue Regeln für Reparatur. Radentscheid in Bayern. Solar in Frankreich
Vegan Kochen & Backen – Kochbücher aus meinem Schrank für euch vorgestellt. Heute: Vegane Lieblingskuchen
Hallo und herzlich willkommen zum vermutlich drölfzigtausendsten Jahresrückblick im Internet. Es ist ja doch immer das gleiche: Alle Blogger*innen hauen am Schluss noch einen Rückblick raus. Denken über das alte Jahr nach und Planen das neue.
Was soll ich sagen? Ich verstehe das. Warum auch nicht, es ist ein stabiles Konzept und man bekommt am Ende genau das, was im Titel versprochen wird. Deshalb mache ich da auch mit beim Rückblick. Aber ich möchte es dieses Jahr ein bisschen anders aufziehen.
Denn ich will keinen Jahresrückblick auf das gesamte Jahr und schon gar keinen auf meine Blogtätigkeiten halten. Das wäre doch arg langweilig. Ich habe also die Suchmaschine angeschmissen und Die Idee gefunden, dass man Fragen zum Jahr beantwortet. Das klingt doch mal interessant. Zehn Fragen habe ich ausgesucht, die ich heute an der Grenze zwischen altem und neuen Jahr beantworten möchte.
Meine 10 Fragen und Antworten
zum Jahreswechsel 2022/23:
1. Gab es in diesem Jahr ein erstes Mal?
Oh ja. Wir sind 2022 das erste Mal ohne das mittlere Kind zehn Tage in den Urlaub gefahren. Schon bei der Plaung äußerte unser 16 jähriger, er wolle lieber daheim bleiben statt in den Urlaub zu fahren. Und so war er das erste Mal länger allein daheim ohne Beaufsichtigung. Und obwohl es seltsam war, war es genau so großartig für alle. An solchen Momenten merkt man erst, wie Familie sich verändert mit erwachsen werdenden Kindern. Und ich feiere das sehr. Es ist ein Fest, all meinen Kindern beim erwachsen werden zusehen zu dürfen.
2. Was sind die drei schönsten Erlebnisse in 2022?
Ganz ohne Hierarchie landen folgende Erlebnisse ganz oben auf meiner „Schöne Momente“ Liste:
- Der Besuch meines Bruders samt Familie aus Australien. Sehr kurz, aber sehr schön. Faszinierend, wie natlos man übergeht in ein Miteinander auch nach so viel Zeit. Leider viel zu schnell vorbei. Man hat dann doch sehr wenig Zeit, tiefe Gespräche zu führen, wenn jeder etwas vom Kuchen (= Bruder) will.
- Die Radtour mit meinem Mann auf dem Altmühlradweg. Es hat sich gezeigt, wir können das gemeinsam. Denn das ist ja nicht selbstverständlich. Wir wussten vorher nicht, ob wir da kompatibel sind in Länge, Geschindigkeit und Ausdauer. Uns ist es gelungen, dass wir beide glücklich waren und die Zeit genießen konnten.
- Unser Urlaub in Südtirol. Es war wie ein Befreiungsschlag nach den letzten Jahren. Ein fast wieder normal. Es war Berge sehen, auf Bergen stehen. Weite Strecken laufen. Hitze spüren. Wasserrauschen. Geschichte erleben. Ein ganz großes Auftanken. Und das erste Mal seit vielleicht immer, wo alle durch Kompromisse zufrieden waren und nicht frustriert.
3. Habe ich dieses Jahr etwas geschafft, worauf bin ich stolz?
Absolut! Ich habe die Kurve gekriegt. Und zwar so richtig. Nach wirklich langem schleifenlassen – aus sehr guten Gründen – habe ich 2022 angefangen, an meiner Bachelorarbeit zu arbeiten. Zwar musste ich auch diesmal durch ein paar ganz üble Tiefs gehen, ach was kriechen, aber jetzt am Jahresende kann ich sagen: Ich bin stolz auf mich. Ich habe diesmal nicht losgelassen und mich immer wieder berappelt und noch vor Weihnachten mein Exposé abgegeben. Da es nun angenommen wurde, werde ich kommendes Jahr endlich, endlich meinen Bachelorabschluss der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Geschichte in den Händen halten.
4. Was würde ich so nicht mehr machen?
Definitiv zeitlich festgelegte Blogbeiträge. So sehr ich meine Lichtblicke auch geliebt habe, so schwer sind sie mir gefallen. Dieses zum letzten Tag der Monats abliefern ist nicht ohne. Es ist halt doch so, dass ich phasenweise entweder keine Lust oder keine Energie/Zeit hatte für terminierte Texte. Mein Blog ist halt kein Broterwerb und nicht das einzige, was ich tu. Deswegen wird es dieses Format auch 2023 nicht mehr geben. Eigentlich schade. Ich hoffe aber sehr, dass ich nicht im Januar wieder dem Wahn verfalle, irgendeine reglmäßige Reihe zu planen. Ich bin leider anfällig für so etwas.
5. Was hat mich dieses Jahr getroffen bzw. beschäftigt?
Puh. Der Krieg in der Ukraine. Wen hat das nicht getroffen? Und dann darauf folgend die Hilfsbereitschaft gegenüber flüchtenden Ukrainer*innen. Das hat mich sehr beschäftigt. Ich war berührt von den vielen Menschen die sofort und ohne Umschweife Wohnraum geschaffen haben. Gleichzeitig hat es mich auch getroffen, da ich gesehen habe, wie sehr sich Menschen 2022 engagiert haben, von denen ich 2015 nicht viel mitbekommen habe. Das Wohnraum und unkomplizierte Hilfe möglich ist, aber nicht immer passiert. Darauf habe ich sehr lange rumgekaut und auch noch nicht verdaut.
6. Was habe ich 2022 nicht getan und nehme es mit ins neue Jahr?
Leider habe ich es dieses Jahr nicht geschafft alleine wandern zu gehen. Dabei hatte ich echt Lust auf eine Fernwanderung. Aber irgendwie hat es nie gepasst. Und was auch nicht gepasst hat, ist eine Deutschlandtour mit dem Rad. Angedacht hatte ich den D11. Ich bin darüber aber nicht traurig. Immerhin war ich ja mit meinem Mann auf dem Altmühlradweg unterwegs und kann davon zehren. Ich nehme beide Pläne einfach ins neue Jahr mit und schaue, wie ich sie umsetzen kann.
7. Möchte ich 2023 an etwas arbeiten, womit ich dieses Jahr schon begonnen habe?
Auf jeden Fall die politische Arbeit zum Thema Klimaschutz. Wir haben auf Gemeindeebene echt viel geschafft 2022. Aber Klimaschutzmaßnahmen brauchen einen langen Atem. Veränderung tut weh und nicht alle möchten den Weg gerne mitgehen. Da heißt es Balance halten zwischen Maßnahmen durchziehen und Verständnis für andere Ansichten haben. Bedenken ernst nehmen und den Fokus nicht verlieren.
8. Mit welchem Satz lässt sich dieses Jahr zusammenfassen?
2022 war tubulent, herausvordernd, beängstigend und mutmachend.
9. Habe ich 2022 etwas gelernt/erkannt?
Oh ja. Ich habe ein großes Projekt zum Thema Klimaschutz angeschoben und dabei gelernt, dass es sich lohnt hartnäckig zu bleiben. Die Enttäuschung und Frustration nicht gewinnen zu lassen und das Ziel im Auge zu behalten. Wenn man etwas voran bringen will, dann muss man leider oft mit Gegenwind rechnen. Und ich war 2022 definitiv öfter kurz davor, mein Engagement hinzuschmeißen. Irgendwann schrieb ich auf Instagram mal: Man kann nur so und so oft gegen Wände rennen.
Das stimmt auch und ich bin überhaupt nicht glücklich und zufrieden, obwohl ich dank Durchhaltevermögen einen Erfolg zu verzeichnen habe. Aber langfristig gesehen hat es sich gelohnt mich durchzubeißen. Die Früchte ernten vermutlich andere. Egal, ich habe mein bestes gegeben, habe nicht hingeschmissen und souverän bis zum Schluss durchgezogen. Dass ich das kann, ist mein learning aus 2022.
10. Was ist mein Wunsch für 2023?
Wieder mehr Frieden. Klare Bekenntnisse zum Klimaschutz seitens der Politik und Wirtschaft. Das nicht alles bleibt wie es ist. Privat dass wir es schaffen endlich nach London zu fahren.
Alles in allem war es ein gutes Jahr. Es gab es schwieriges und leichtes. Es gab tiefe Täler und ein paar lichte Gipfel. Und wahrscheinlich ist es gut, wenn Jahre so sind. Davon auszugehen, dass es 365 wundervolle Tage gibt, wäre doch sehr realitätsfern. Ich blicke also zufrieden zurück, nehme ein bisschen was mit ins Jahr 2023 und bin gespannt, was kommen wird.
Euch allen ein gutes, gesundes, gesegnetes neues Jahr mit wenig Ängsten und Sorgen und um so mehr Mut und Tatkraft.
3 Comments
Dein Jahr hatte es wirklich in sich und war vollgepackt mit Herausforderungen. Vielen Dank für die persönlichen Einblicke 🌞
Einen gesunden und zuversichtlich Start ins neue Jahr wünsche ich dir und deiner Familie 💫
Ja, das Jahr war schon ein vollgepacktes. Aber ein gutes, so im Ganzen. Danke für die lieben Wünsche. Ich wünsche dir und deinen Lieben ebenso einen guten Start ins neue Jahr und heute Nacht mehr Ruhe als Krach.
Beim Klimaschutz hast du ja ein paar Mitstreiter:innen – packen wir’s weiter an!