Visite la Normandie. Der Teppich von Bayeux, die Gärten Monets und der Mont-Saint-Michel.
Mit dem Rad von München nach Flensburg (2). Rauf und runter bis zur Weser
Wer mir aufmerksam auf Instagram folgt weiß es eh (und hat es direkt zu sehen bekommen): Ich war unterwegs. Ich habe mir ein kleines Geschenk in Form einer Radreise gemacht. Drei Wochen auf dem Fahrrad vom Münchener Landkreis an die Nordsee und dann weiter nach Flensburg. Ganz alleine. Nur ich und das Fahrrad. In den kommenden Artikeln will ich darüber ein bisschen von meiner Radreise erzählen.
Von der Idee zur tatsächlichen Radreise
Am Anfang jeder Radreise steht eine Idee. Sie begann 2022 mit der Diskussion im Gemeinderat, wo genau der Fernradweg der Deutschlandroute D11 bei uns im Ort verlaufen soll. Dass es diesen D11 und dementsprechend auch andere D-Routen gibt wusste ich bis dato gar nicht. Aber es gibt sie. 12 Stück sind es, sie bilden sich meist aus einer Verbindung mehrerer Radwege zu einer Route. Hier könnt ihr euch einen Überblick verschaffen, wo die 12 Radfernwege entlang führen.
So, ich wusste also, es gibt diese Routen und ich kannte inzwischen den Verlauf vom D11. Ursprünglich wollte ich ihn schon 2022 fahren, aber irgendwie … naja, irgendwas ist ja immer. Nachdem ich mir aber eine Belohnung für meine Bachelorarbeit ausdenken wollte, stand eine Radreise als Alternative zum Wandern in Schottland (das war meine erste Idee) tatsächlich zur Debatte. Und am Ende war klar, ich will Radfahren, aber nicht auf dem D11, ich will an die Nordsee. Dass ich am Ende Flensburg als mein finales Ziel auserkoren habe liegt am Wikingermuseum in Haithabu. Diesen Ort wollte ich unbeding sehen und daher plante ich ihn in die Reise mit ein. Flensburg war einfach der Ort, von dem man mit Fahrrad am unkompliziertesten weg kommt wenn man mit dem ICE von Hamburg nach München fahren muss.
Planung, nichts als Planung
Die große Frage für Leute wie mich, die zwar schon mal mehrere Tage auf Tour waren aber nie in solchem Ausmaß: Was braucht man eigentlich auf so einer Radreise? Was macht man, wenn unterwegs etwas ist? Und woher weiß ich, wie weit ich pro Tag komme bzw. ob ich überhaupt jeden Tag fahren kann?
Die erste Frage lässt sich durch recherchieren von Packlisten lösen. Ganz wichtig ist aber: Am Schluss muss man selbst entscheiden. Denn alles, was man online findet basiert auf individuellen Vorstellungen, Fitnessleveln, Bedingungen und Vorlieben. Packlisten mit wildem Equipment für „out of nowhere“ Reisen oder „ich fahre nachts und zelte wild“ helfen nur bedingt. Ich habe mich da vor allem an den grundlegenden Sachen orientiert. Was nehmen die meisten mit an Erste Hilfe und Werkzeug? Was packen sie an Kleidung ein? Und dann habe ich das alles an meine Bedinungen angepasst: Übernachtung in Unterkünften/vorhandene Infrastruktur/bedingte Reperaturkenntnisse. Meine individuelle Packliste stelle ich am Ende des Artikels ein.
Die Route selbst musste natürlich auch geplant werden. Ein Großteil wollte ich auf dem D9 fahren, aber nicht nur. Daher habe ich mich mit Komoot auseinandergesetzt. Das habe ich schon für kleine Touren genutzt und mich dann für die Premiumversion angemeldet, weil sie im ersten Jahr günstiger ist. Ich habe es nicht bereut. So konnte ich die Radfernwege und alle anderen Radwege sehen und mich an ihnen entlang orientieren. Außerdem konnte ich die geplante Route anschließend in eine Mehrtagestour umwandeln und Kollektionen erstellen. Am Ende stimmte meine Planung fast mit meiner tatsächlichen Route überein. Meine zurückgelegte Strecke habe ich natürlich auch veröffentlicht. Ihr könnt sie hier anschauen.
Schlafen und Essen – wie soll es sein?
Die großen Fragen des „Wie will ich übernachten?“ und „Gibt’s unterwegs auch was für vegan essende Menschen?“ mussten auch noch beantwortet werden. Wobei, mir war von vornherein klar, ich schlafe in Häusern. Hotel, Hostel, Pension, Jugendherberge … egal. Aber Wände und ein bequemes Bett muss es haben. Naja. Ich bin da echt empfindlich und anspruchsvoll. Außerdem haben wir bisher keine Zeltausrüstung, nur einen fast 30 Jahre alten Schlafsack und eine eben so alte Isomatte. Die sind noch gut, waren ja auch mal der heiße Scheiß in den 90ern. Aber vom Packmaß her halt echt groß (und schwer).
Vegane Verpflegung ist dann widerum nicht ganz so einfach. Aber ich habe mich da von vornherein darauf eingestellt. Mir war klar, dass es Tage geben wird wie auf meiner Wanderung im Schwarzwald, wo es außer Pommes eher nichts geben wird. Ich habe für mich also wieder einmal beschlossen so vegan wie möglich zu essen und gleichzeitig dafür zu sorgen immer satt und gut versorgt zu sein. Also alternativ auf vegetarisch zu wechseln. Für zwischendurch habe ich mir meist eine Brotzeit geschmiert und im Supermarkt veganes Zeug eingekauft. Kleiner Spoiler: Je weiter ich nach Norden kam, desto schwieriger wurde es, vegane Angebote in Restaurants zu finden. Ich sag nur Fisch in allen Varianten.
Und die Fitness?
Eine der häufigsten Fragen auf Instagram war die nach der Kondition bzw. Fitness. Wie fit muss ich sein um so eine Radreise zu schaffen? Mir fällt eine Antwort darauf echt schwer. Ich finde nämlich nicht, dass ich besonders fit wäre. Aber ich wusste vorher, dass ich mindestens 4 Tage radfahren kann und an Tag 5 immer noch fit bin. Ich wusste auch, dass ich lange Strecken (ich rede hier von 70-90km, nur zur Orientierung) schaffe und mir sowas liegt. Was ich auch wusste (und weiß): ich kann nicht gut Steigungen. Das liegt u.a. auch an meinem Asthma. Schnelle Anstrengung ist immer eine harte Nuss. Aber ausdauerndes Fahren, das geht.
Was ich nicht wusste: Werde ich Schmerzen entwickeln oder nach einer Woche nicht mehr können? Und was mache ich dann? Daher habe ich für mich ein paar Vorkehrungen getroffen: 1. habe ich nur die ersten drei Übernachtungen fix gebucht, weil ich wusste, dass ich das auf jeden Fall schaffe und 2. habe ich meine Route so gelegt, dass ich nicht alle Steigungen mitnehme. Mäandern, das ist das passendste Wort, vor allem für die ersten zwei Wochen. Ich bin mäandert.
Und damit will ich es bei dem Vorgeplänkel auch erstmal belassen. Über das mäandern durch Bayern, Thüringen und Hessen erzähle ich im nächsten Teil. Und packe euch jetzt noch meine komplett individuelle Drei Wochen Radreise Packliste in den Artikel. Rückblickend kann ich sagen, es war eine gute Liste und ich habe nicht alles gebraucht aber hätte es evtl. brauchen können. Will sagen: Ich würde auch jetzt nicht wesentlich anders packen.
Hier könnt ihr die Abschnitte von München bis Flensburg nachlesen:
Mit dem Rad von München nach Flensburg. Teil 2: Rauf und runter bis zur Weser
Mit dem Rad von München nach Flensburg. Teil 3: Entlang der Weser bis zur Nordsee
Mit dem Rad von München nach Flensburg. Teil 4: Quer durch Schleswig-Holstein
Die gesamte Radreise zum anschauen, nachvollziehen oder gar selber fahren findet ihr auf Komoot als Kollektion gespeichert und für alle sichtbar.
1 Comment
Hallo Frau Schneider,
tolle Webside und ein schöner Reisebericht, mit dem Rad von München nach Flensburg.
Vielen Dank auch für Ihre schnelle Rückmeldung bei Komoot.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntag.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hünert